Auf geht’s nach Polen
Nach längeren Überlegungen wo es nun hin gehen soll, welche auf das Wetter und auch auf Corona zurück zu führen war, viel die Entscheidung auf Polen.
Ich war als Kind das letzte Mal wirklich in Polen, da mein Opa dort in seinem Heimatdorf Czaplinek einen kleinen Tierpark mit ansässigen Wildtieren aufgebaut hatte. Ich muss gestehen, dass mich das Land eigentlich nicht wirklich reizte, jedoch wir aktuell nicht wirklich viele Alternativen hatten, da es bei dieser Reise einen Zeitplan von 2,5 Wochen gab.
Was mir jedoch schnell auffiel war, dass alle mit denen ich darüber gesprochen hatte von Polen schwärmten, jeder auf seine Weise. Das machte es dann für uns Interessanter. Ich begann zu planen und schaute, wen wir auf der Reise alles besuchen könnten und so entstand dann auch ein grober Plan.
Verwandtschaft – Loissin- Polen und er ging auch fast auf;-)
Wir starteten am Mittwoch den 22.7.2020 und das erste Ziel war Verwandtschaft in der Nähe von Stralsund. Hier hat der Cousin (Aurel) meiner Mutter einen großen Landwirtschaftlichen Ackerbaubetrieb und Bewirtschaftet über 2000ha. Ich war als Kind mit meinem Bruder und meiner Mutter in den Ferien und teils auch am Wochenende auf dem Elterlichen Betrieb von Aurel, welcher damals noch in Treuholz war. Nun hat er seinen Betrieb in Wendorf, dieser ist um einiges größer als der in Treuholz. Für mich ist es zum Teil wie eine Zeitreise und ich genieße es die Landwirtschaft um mich herum zu haben, sich die Maschinen anzuschauen und den Kontakt zur Familie zu pflegen. Die Dimensionen der Flächen und Maschinen sind für mich riesig und der Steyr sah neben dem Mähdrescher aus wie ein Witz, was dann wiederum wirklich lustig war

Wir bekamen eine kleine Rundführung über den Betreib und fuhren mit einem alten VW Iltis durch die Gemeinde um einem Fahrer, welcher mit dem Gruber unterwegs war, einem Besuch abzustatten. Die Fahrt mit dem Iltis war schon ein Highlight für mich, Cabrio Feeling und das Röhren des alten Motors war einfach super.

Wir blieben eine Nacht und machten uns dann auf den Weg nach Loissin. Ich habe 2012 mal 1,5 Monate dort an einer Kitestation (Boardway) gestanden und mitgeholfen, inzwischen hat Thilo hier eine weitere Station eröffnet und ich freute mich auf bekannte Gesichter. Hier waren wir mit einigen Freunden verabredet und ich freute mich auf einige Wiedersehen. Ralph zum Beispiel war vor Corona 8 Monate mit seinem Landcruser in Südamerika unterwegs gewesen, da gab es dann einiges zu berichten und zu erfahren.
Die Erfahrungsberichte findet ihr unter gone-overland.com da kann man so einiges durch stöbern:-)
Gemeinsam mit Ralph fuhren wir dann an einen super Platz auf Usedom, wo wir direkt am Strand stehen konnten. Baden, als auch draußen Kochen stand auf dem Abendprogramm.


Am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Polen. Wir entschieden uns direkt in Richtung Danzig zu fahren. Eigentlich wollten wir erst an die Küste fahren, von der so viele schwärmten, jedoch wurde mehr und mehr klar, dass diese genauso überfüllt sein wird, wie die auf deutscher Seite und von im Stau stehen habe ich gerade die Schnauze voll.
Am Ende des Tages rollte der Steyr in Danzig ein und durch einen Tipp vom Martin (independo) haben wir einen netten Platz gefunden. Ca. 300m weiter spielte eine Local Live Band, so dass wir den Abend mit netter Musik verbringen konnten.
Am nächsten Morgen klopfte es dann an unserer Tür und der Betreiber vom nahe gelegene Campingplatz wollte uns wohl davon überzeugen, dass wir auf seinen Campingplatz wechseln. Ich frage mich bis heute wie er davon ausgehen konnte, dass ich mich morgens aus dem Bett holen lasse, um dann zu seiner überteuerten Wiese zu fahren. Wir wurden allerdings im Vorfeld gewarnt und wurden darüber aufgeklärt, dass das Übernachten auf dem Platz erlaubt ist, sofern man keine Campingutensilien heraus holen würden. Wir genossen den Abend mit Musik und verkrochen uns dann in den Styeyr.
Die Fahrt am nächsten Morgen ging dann weiter Richtung Innenstadt, damit die Fahrt mit der Bahn nicht mehr ganz so lange dauern würde. Über eine App fand ich einen Stellplatz und dieser war tatsächlich perfekt für uns. Er lag direkt an einer Sportschule und man hatte Strom als auch Wasserversorgung. Das Beste daran war, dass es nur 3km von der Allstadt entfernt lag. Wir hatten die Möglichkeit mit der S-Bahn für 14 zt/ Tagesticket zu fahren oder zu Fuss zu gehen. Wir nahmen erst einmal die Bahn und fuhren Richtung Innenstadt.

In Danzig selber war gerade der größte Markt Polens, welcher nur einmal im Jahr statt findet. Es waren unzählige Stände, egal ob lecker aussehendes Essen, Kleidung oder einfach Markt üblicher Blödsinn, man konnte alles sehen und kaufen.
Wir steuerten erst einmal ein Cafe an und bestellten uns Frühstück 🙂

Frisch gestärkt ging es dann weiter und ich muss gestehen, dass ich sonst nicht so für Städte Trips zu haben bin, habe ich es aber trotzdem sehr genossen. Die Stadt ist wirklich schön und es lohnt sich in jedem Fall einmal vorbei zu schauen. Gegen Nachmittag fuhren wir dann nochmal zum Camper um uns etwas auszuruhen. Am Camper angekommen wurde ich auf den Steyr angesprochen und wie es den mit der Maut sei. Etwas verunsichert hörte ich mir an, dass die ganze S6 Richtung Danzig Mautpflichtig sei was ich mir zwar schon wegen der Schilder gedacht hatte, mich dann doch lieber auf das Navi verließ, welches ich auf „Mautfreie Stecken“ gestellt hatte. Naja, dass hatte dann wohl nicht geklappt und ich bin gespannt ob da noch was auf mich zu kommen wird. Es musste also schnellst möglich eine Mautbox besorgt werden.
Am Abend gingen wir zum Essen wieder in die Stadt, suchten uns ein nettes Plätzchen und ließen es uns gut gehen. Nach der Pizza noch einmal über den Markt, dort aßen wir unseren Nachtisch und mit übervollem Magen dann zu Fuß zurück zum Camper.
Die Nacht war nicht die Beste, aber für eine Stadtbesichtigung ist es einfach der perfekte Platz gewesen und Ruhe und Stadt lässt sich selten vereinen.
Am nächsten Tag sollte es in Richtung Masuren gehen, jedoch besorgten wir als Erstes eine Mautbox. Über die Seite www.viatoll.pl fanden wir eine Viatoll Station. Diese ist auch über die App zu finden.
Die Viatoll Box kostet umgerechnet 30€ welche man bei Abgabe jedoch wieder bekommt, dazu muss man sie mit mindestens 30€ aufladen. Die Kosten der Maut variieren je nach Fahrzeug und Abgasnorm, daher kann ich dazu keine feste Aussage treffen bzw. kann da keiner etwas mit anfangen. Es ist jedoch so, das die Maut günstig ist und sich das umfahren der Mautstrecken nicht lohnen würde, wenn man nicht ohnehin langsam über Land fahren will.
Wir hatten vor der Anfahrt über Instagram mit einem anderen Offroad-LKW Kontakt (Snowman 4×4) und fuhren in deren Richtung. Nach ca. 3 Std Fahrt kamen wir in Pelnik an, hier stehen wir aktuell noch an einem See mit ein paar weiteren Campern und genießen das Erste mal richtige Ruhe. Um uns herum nichts als Wald und See und so kommen wir Stück für Stück in den Urlaubsmodus. Ab jetzt steht nur noch Natur und das Reisen abseits von Städten an und so freuen wir uns auf die letzte Woche Urlaub.
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