Vietnam Teil 5

Woche 5 & 6:

Diese Woche fing schonmal mit Kiten an, das war nach einer Woche mal wieder geil 🙂 Wir fingen nun aber an unseren Trip, welchen wir hier machen wollten, zu planen. Wir wollten anfangs nach Bangkok fliegen, da es hier sehr günstig ist, jedoch sind wir dazu wieder auf Bus/Taxi und dann Flugzeug angewiesen und sehen nicht viel von der Umgebung.

Wir suchte uns also Ziele in der Umgebung. Das erste weitere Ziel sollte die Stadt „Da Lat“ sein, wo wir jedoch nicht an einem Stück hin fahren können, da dies ca. 5,5 Std sind mit dem Moped und die direkte Straße dorthin sehr schlecht sein soll. Wir erfuhren von einer wunderschönen Unterkunft, die mitten in den Bergen bei Einheimischen liegt und ein guter Zwischenstopp zwischen Mui Ne (unserem „zuhause“) und der Stadt Da Lat im Nordwesten des zentralen Hochlandes ist.

An einem Dienstag sollte es dann losgehen. Wir fuhren morgens um 8 Uhr los und der Weg dorthin war ca. 3,5 Std lang und sehr, sehr schön. Nach und nach wurden die Dörfer weniger und der Dschungel dichter. Immer steiler und wendiger wurde die Straße und es bot sich bald ein traumhafter Ausblick. Wir wurden einmal beim Überholen einer Kuhherde, welche auf der Straße ging, von dem Leitbullen gejagt, aber sonst war die Fahrt relativ entspannt ;D
Die Unterkunft war ein sehr schöner Fleck zwischen Kaffeeplantagen und Hügeln mitten im Nichts. Direkt nach Ankunft verliebten wir uns in dieses idyllische Plätzchen und beschlossen für 2 Nächte zu bleiben. Wir genoßen die Zeit, hatten einen Pool um uns abzukühlen mit Blick auf die Berge und Kaffeeplantagen, einfach traumhaft.

Wir bekamen Essen gemacht und es ist für unsere Verhältnisse nicht teuer. Hier unten seht ihr den Eingang unserer Unterkunft mit Blick auf Berge und Wasserfall.
Nach dem ersten Abendessen machten wir es uns gemütlich und wollten Lesen. Das Bett ist mit einem Mückenschutz umgeben, welcher uns vor allem schützen soll.

Ich war gerade dabei mich mit meinen Laptop und einem Rennrad-Artikel zu beschäftigen, als Julie mich antippte und sagte „schau mal hinter uns“. Ich drehte mich abrupt um und sah hinter dem Mückenschutz eine Spinne welche die Größe meiner Hand hatte!!! Es ging sehr schnell, dass wir das Bett und auch unser Haus verlassen hatten 🙂 Wir gingen zu den Vermietern welche bei einem anderen Bungalow gerade einen fliegenden Frosch einfingen. Wir erzählten was los war und die Frau des Hauses kam mit einen Staubwedel mit zu unserem Haus. Anfangs versuchte sie die Spinne mit der Hand zu fangen jedoch war diese sau schnell. Sie wollte halt nicht gefangen

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werden und versteckte sich schlussendlich hinter dem Tresor, welcher zu groß zum bewegen war. Ich fragte ob die Spinne giftig sei, da wir sie ja sonst drin lassen könnten und bekam zu hören, dass die nichts tut und wenn sie beißt, ist es wie ein Bienen/Wespenstich. Die kleine Tochter war die ganze Zeit mit dabei und so hätte ich mir eigentlich denken können dass die Spinne nicht wirklich etwas tut. Die Frau wurde gerade am Vortag von einer gebissen und hatte noch eine kleine Schwellung an der Hand. Wir waren davon nicht sonderlich begeistert und wollten sie nun doch fangen. Da sie hinter dem Tresor nicht hervor kam, brachte der Vermieter schließlich ein Insektengift in einer Sprühdose. Als wir dieses hinter den Tresor sprühten kam die Spinne nach einer Weile hervor. Sie tat uns eigentlich sehr leid aber die Angst war stärker und so verendete sie wegen dem Gift und die Vermieterin brachte sie raus.

Die Nacht war anfangs dann etwas komisch aber ich schlief am Ende gut ein, Julie dagegen schlief kaum (Hinweis von Julie: ich schlief nicht wegen der Spinne schlecht sondern war einfach nicht müde 🙂 )

Am nächsten Morgen bekamen wir eine super Frühstück, das war schonmal ein guter Einstieg in den Tag. Wir gingen etwas Schwimmen im Pool, ich muss Kraulen lernen und habe da so meine Mühe mit der Atemtechnik.

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Wir machten uns dann auf den Weg in die Berge um Wasserfälle und andere schöne Dinge zu sehen. Es bot sich uns nochmal ein ganz anderes Bild dieses wunderschönen Landes. Die Menschen in den Bergen sind noch nicht so sehr mit Touristen überhäuft. Oft winken einem die Kinder im Dorf hinterher und viele Lächeln und rufen „Hello“ wenn man vorbeifährt. Hier blieben wir 2 Nächte und zogen dann weiter nach Da Lat.

Die Strecke war Gott sei Dank nur 80km lang denn die Straße war in keinen guten Zustand. Unser Stoßdämpfer war völlig durch und kurz vorher mussten wir auch noch die Bremsen an unserem Moped wechseln. Wir waren heil froh, als wir ankamen. Die Stadt liegt auf 1400m Höhe und ist

sehr geil. Ich finde sie ähnelt Hamburg etwas, bis auf dass die Architektur sehr französisch geprägt ist. Es gibt aber auch einen Binnensee auf dem man mit kleinen Booten umher fahren kann. Außerdem bietet diese Stadt sehr gutes Essen was wir ausführlich testeten. 😀 Wir hatten ein wirklich schönes Hotel mitten in der quirligen Innenstadt und genossen es einfach uns das bunte Treiben anzuschauen. Am nächsten Tag gingen wir noch auf den lokalen Markt und packten dann wieder unsere Sachen.

Wir (hauptsächlich Jacob ;D ) waren leider etwas getrieben, jedoch ohne Grund. Wir machten uns selber zu viel Druck weiter zu fahren. Im Nachhinein wäre ich gerne länger in der Stadt geblieben. Es ging von Da Lat aus dann weiter durch einen sehr schönen Bergpass nach Na Trang, welche wieder an der Küste liegt. Wir fuhren auf 1700m Höhe durch die Berge und dann hinab ins Tal. Wir hatten eine wunderschöne Strecke ausgesucht und genossen das hinabrollen.

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Ich weiß nicht wieviel km ich den Motor aus hatte um die Natur zu hören- es war einfach super schön und unbeschreiblich. Die Landschaft war atemberaubend.

Na Trang ist eine sehr touristische Stadt und in etwa der Ballermann Vietnams und somit blieben wir hier nicht um zu übernachten. Wir waren zwar echt müde aber wollten weiter. Auch hier würde ich im Nachhinein nochmal ein paar Tage Stop machen. Wir fuhren an diesem Tag ca.190km und waren dafür 6 Std auf dem Moped bis wir endlich ca. 30 km hinter Na Trang ein Motel von einem Einheimischen fanden. Es war sehr einfach aber es reichte, hauptsache runter vom

Moped. Der Hintern tat so weh und es gab teils wunde Stellen aber es hat sich gelohnt. Wir gingen zum nächsten Streetfood Laden und hatten Glück, es kam eine ältere Frau die Englisch konnte und so hat sie für uns Essen bestellt. Das Essen hier war so „naja“ und wir trauten uns nicht noch andere Dinge zu probieren da es nicht von Vorteil ist noch 150 Km vor sich zu haben und Magenprobleme auf dem Roller ist einfach nicht gut;-)

Nach dem kleinen Essen suchten wir die nächste Konditorei auf und aßen einfach Kuchen zum Abend „Brot“.

Am nächsten Tag ging die Tour wieder durch eine sehr geile Landschaft und durch ein Naturschutzgebiet auf eine Art Halbinsel, die so gut wie nicht bebaut ist. Wir fuhren hier einen

Sandweg Richtung Wasser entlang und kamen zu einem wunderschönen einsamen Strand, dieser was riesig und außer ein paar Fischern war dort niemand, einfach super. Auch hier schlängelte sich die Straße entlang von großen Felsen, immer mit dem Meer in Sichtweite.

Wir fuhren nach dem Naturerlebnis nun ziemlich zügig den Rest der Strecke und bis auf kleine Stopps um etwas zu trinken oder den Hintern zu schonen fuhren wir durch. Nach ca. 4,5 Std waren wir wieder daheim in Mui Ne. Wir haben insgesamt 900 Km Strecke gemacht in dieser Woche und unser Roller hat nun 42.150 KM runter was heißt dass wir in der Zeit hier bereits 2.150 km gefahren sind damit 🙂 Man will ja was sehen vom Land.
Wir haben bereits einen Ölwechsel machen lassen und vorne neuen Bremsen drauf machen lassen, beides zusammen hat etwa 45€ gekostet.
Nun sind wir wieder „daheim“ und so langsam kommen die Gedanken auf dass es auch wieder nach Hause

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gehen kann. Alles in allem kann ich mir aber immer noch vorstellen, hier zu leben da es sehr viel stressfreier ist, als bei uns zu hause.
Es ist nun der 14.01 und heute Nacht kommen 3 Freunde aus Hamburg an, wir werden die restlichen Wochen zusammen hier verbringen und bestimmt viel Spass haben.

Wir haben zwischendurch mit unserem WG Mitbewohner Stefan gesprochen via Facetime/Skype, er ist gerade auf Fuerteventura im Surfurlaub und wir sind alle schon voller Freude auf die WG daheim und auf Erzählungen von unseren Erlebnissen. Da freut man sich gleich etwas mehr auf daheim.

Wenn wir wieder zurück sind, wird es voller im Haus. Da Mutti und Papa bei Yanneck in Ecuador sind, werden Hund Lotta und Kater Mikesch bei uns einziehen und auch hierauf freuen wir uns schon. Das wird mal eine keine Herausforderung mit neuen Aufgaben und wir sind gespannt.

Hier nochmal unsere Tour- leider nur ein kleiner Teil von Vietnam:

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